Stammtischtreffen 2023 in Coburg / Lützelbuch

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Stammtischtreffen der ehemaligen 13. Hundertschaft vom 15. bis 17. Juni 2023

Mit Spannung erwarteten wir in diesem Jahr unsere Zusammenkunft in Coburg/Lützelbuch. Der Grund war eine im April diesen Jahres bei uns angekommene Mail einer Tochter eines bereits verstorbenen Kameraden. Dieses Mädel war stets auf der Suche nach Personen, die ihr Auskünfte über ihren Vater geben könnten, nachdem sich ihre Eltern sehr früh, bereits in ihrer Kindheit, getrennt hatten. Da sie wusste, dass ihr Vater beim BGS war, stieß sie im Internet auf unserer Homepage, die wie bekannt, unser Kamerad Willi verwaltet. - Das Tor war somit geöffnet!

Bei den nun folgenden Telefongesprächen wurde sie gefragt, ob sie ggf. Interesse hätte, bei persönlichen Gesprächen mehr über ihren Vater zu erfahren, denn im Juni würden wir ein Treffen der Ersten 13. Hu. in Coburg durchführen, zu dem sie herzlichst eingeladen sei. Ihre Antwort war wie erwartet, ,,Ja, ganz sicher!"

Und so stand eines frühen Morgens ein lebhaftes und burschikoses Mädel im Landhaus Fink an der Rezeption vor uns, zu dem wir alle sofort guten Kontakt hatten und auf ihre gestellten Fragen auch Antworten fanden, sofern dies möglich war.

Nach dem Frühstück machten wir uns gemeinsam auf den Weg, um ihr alle wesentlichen Örtlichkeiten zu zeigen, an denen wir ab Dienstantritt bei der 13. Hu. im Juni 1959 dienstlich zugegen waren.

Der erste Anlaufpunkt war der Kalenderweg 29, an dem damals die sog. "Unterkunft von Brase" stand. Ein altes ehemaliges Fabrikgebäude, das man mit primitivsten Mitteln und wenig Komfort zu einer "Kaserne" umgestaltet hatte, denn in der eigentlichen Kaserne, der Hindenburgkaserne, war kein Platz für diese neu aufgestellte Hundertschaft.

Das Gebäude wurde zwischenzeitlich abgerissen und es stehen dort jetzt einige Mehrfamilienhäuser. Bei genauerer Suche nach etwaigen Überresten von damals, entdeckten wir noch Reste der damaligen Toreinfahrt, durch die wir zweimal die Woche am frühen Morgen, in Marschordnung und mit lautem Gesang, durch die Tannenbergstraße zum Lauterberg zogen, um auf dem dortigen Übungsgelände beispielsweise, unter anderen wichtigen Dingen, das vorschriftsmäßige Verhalten bei einem eventuellen gegnerischen Angriff zu erlernen.

Auf dem Weg zu diesem berüchtigten Lauterberg, machten wir noch einen kurzen Abstecher zur Hindenburgkaserne. Denn auch dort hatte der Vater unserer Besucherin bei der 9. Hundertschaft, im Anschluss der Grundausbildung, seinen Dienst verrichtet. Mit gewisser Wehmut und auch gehörigem Unverständnis wurde lebhaft darüber diskutiert, wie es sein konnte, noch so viele Millionen DM zur Renovierung aller Gebäude zu investieren, um dann alles aufzugeben und es über Jahrzehnte leer stehen zu lassen, um es jetzt der Abrissbirne zu übergeben. - Geplant ist, dort ein neues Krankenhaus zu bauen.

Letzter Ort unserer Besichtigungsfahrt war der bereits oben erwähnte Lauterberg. Bei strahlendem Sonnenschein wanderten wir gemächlich die Anhöhe empor und betrieben nebenbei etwas Pflanzenkunde. Auch erinnerten wir uns noch ganz genau, dass im Jahre 1959 ein ebenso heißer Sommer wie in diesem Jahr war und wie wir manchmal fluchend bei der Schützenkette rechts oder ähnlichen Übungen sehr viel Schweiß verloren.

Am Nachmittag folgten wir dann einer erneuten Einladung des Vorstandes der Coburger BGS-Kameradschaft und dessen Gattin zu Kaffee und Kuchen in deren wunderschönen, ganz in unmittelbarer Nähe der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen gelegen Garten. Es wurde viel erzählt von "damals", wie das so war, über Vorgesetzte und Kameraden und was manchmal alles so angestellt wurde.

Wieder in unserem Hotel angekommen, widmeten wir uns am Abend vorwiegend unserem mittlerweile ans Herz gewachsenen Gast, um alle gestellten Fragen zu beantworten. Sehr bald verabschiedete sich unser Mädel von jedem einzelnen von uns mit einer innigen Umarmung, wobei auch kleine Tränen flossen, denn sie wollte zeitig am nächsten Tag die Heimreise antreten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass dieses Treffen sowohl für uns, aber auch für die Tochter unseres verstorbenen Kameraden, ein besonderes Erlebnis war. Dies wurde uns auch mehrmals, sowohl bei der Verabschiedung, als auch beim folgenden über Internet geführten Schriftverkehr bestätigt. Auch wurde der Wunsch geäußert, in Kontakt zu bleiben und auch bei folgenden Treffen dabei zu sein.

Auf die von den Kameraden mehrfach gestellte Frage, ob wir im nächsten Jahr, zu unserem 65-jährigen Jubiläum, nochmals anreisen werden, kann es nur die eine Antwort geben: Mal sehen, ob es die Gesundheit in unserem fortgeschrittenen Alter noch zulässt. Denn viele Kameraden haben mittlerweile sehr große Probleme.
Fonse
 
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