2. Stammtisch der ehem. 13. Hundertschaft
vom 14. bis 16. Oktober 2021 in Coburg / Lützelbuch, Hotel Fink


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Stammtischtreffen der ehemaligen 13. Hundertschaft vom 14. bis 16. Oktober 2021

Nachdem die Corona-Pandemie unser für 2020 geplantes Hu.-Treffen verhindert hatte, starteten wir in der 1. Jahreshälfte 2021 den zaghaften Versuch, in einer Umfrage zu ermitteln, ob grundsätzlich noch Interesse an weiteren Treffen besteht. Zu unserer großen Überraschung waren ca. 20 Kameraden spontan angetan und bereit, noch in diesem Jahr an einem Treffen teilzunehmen. Aufgrund dieser Tatsache begann unser Planungsteam umgehend mit der Arbeit. Es wurde ein kleines Programm auf die Beine gestellt, wobei uns wie bei allen Treffen zuvor, unser "Hu.-Führer" Willi Richards in gewohnter Weise, explizit bei der Gestaltung eines Tagesausflugs, tatkräftig zur Seite stand. Deshalb großen Dank an ihn, an dieser Stelle.

Der Anreisetag am Donnerstag, dem 14. Oktober, lief in etwa genauso ab, wie bei allen bisherigen Treffen. - Begrüßung mit teilweisen Umarmungen und große Freude darüber, sich doch noch einmal wieder zu sehen; - Frage nach anderen Kameraden, die nicht mehr teilnehmen können oder von uns gegangen sind; - und nicht zu vergessen, die obligatorische Bratwurst auf dem Coburger Marktplatz bei einem Stadtrundgang. Wobei bei so manchem Kameraden alte Erinnerungen an die Zeit beim BGS geweckt wurden. Waren wir doch damals in einem Alter, wo uns u.a. auch das andere Geschlecht noch sehr interessierte und folglich in Einzelfällen bereits in Coburg, auch die Partnerin für das Leben gefunden wurde.

Der Verlauf des Hu.-Abends nur kurz skizziert. - Nochmals allgemeine Begrüßung und Ausdruck der Freude, dass auch wieder einige Partnerinnen (6 an der Zahl) dabei sind; - in einem Rückblick nochmals aufgezeigt, unter welchen, nicht immer einfachen Umständen, unsere zahlreichen Treffen überhaupt zustande kamen. Waren damals doch mittlerweile über 40 Jahre vergangen, als wir uns im Jahr 2002 wieder sahen. Dabei entstand ein reger Gedankenaustausch einzelner Kameraden, in deren Verlauf Manfred Krug den genauen Entstehungsverlauf unserer zahlreichen Treffen darstellte.

Anfügen möchte ich an dieser Stelle eine kleine Begebenheit, am Rande unseres Hu.-Abend. Während des Abends saßen an einem Nebentisch drei junge Männer und eine hübsche junge Frau, die, wie sich später herausstellte, auf Wildschweinjagd waren und im Hotel Fink den Tag ausklingen ließen. Als einige unserer Kameraden Fotos mit ihren Handys machten, stand diese junge Jägerin auf und bot sich an, auch Fotos von unserer Runde zu schießen. Dabei erklärte sie uns, sie habe unsere lautgeführten Gespräche und Reden mit Interesse mitverfolgt und sei wirklich erstaunt darüber, was wir, die "Ehemaligen der 13. Hu.", bisher alles so unternommen hatten. Ihr Interesse sei auch deshalb so groß, da sie einen Freund hatte, der in Bonn-Hangelar auch beim BGS war, von diesem aber nie etwas von derartigen Veranstaltungen gehört habe. - Eines dieser Fotos mit "Jenny" ist in der Dia-Schau zu sehen.

Unser Ausflugstag am Freitag, den 15. Oktober, stand unter dem Motto "Busfahrt an die ehemalige Zonengrenze", an der wir einige Jahre, von 1959 an bis zu unserem Ausscheiden aus dem BGS, unseren Dienst verrichteten. Dabei auch unser Nachbarland Thüringen aufzusuchen, um zu sehen, was sich dort alles verändert hat. Denn damals, als wir noch den grünen Rock trugen, war uns das nur in einem begrenzten Raum und nur mit dem Fernglas von der Grenze aus möglich. Unser Freund Willi Richards hatte für uns im "Zweiländer- Museum Rodachtal" in Streufdorf eine private Führung organisiert, die in seiner Form und Aufmachung Seltenheitswert besitzt. Das Gesamtkonzept dieses Museums befasst sich nicht nur mit dem Leben am Zonenrand und dem damaligen Sperrgebiet, sondern darüber hinaus auch mit der spannungsreichsten und schwierigsten Zeit der Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Über die unterschiedlichsten Epochen und Grenzen hinweg stellt man hier in beeindruckender Weise bei zahlreichen Stationen auch die Geschichte einer Region in Franken und Thüringen dar, die 40 Jahre geteilt war und erzählt vom Leben in einer ländlichen Region um das Jahr 1900 über gesellschaftliche, politische, technische und wirtschaftliche Umwälzungen bis in das 21. Jahrhundert. Im Mittelpunkt bleibt dabei aber immer das Erleben der Menschen in diesen Dörfern und kleinen Städten. - Und explizit von diesem Leben in dieser sehr schwierigen Zeit, erzählte uns unser Museumsführer, der von Kindheit an bis zum Mauerfall hier lebte, äußerst eindrucksvoll die damalige Situation.

Wie auch wir wissen, war das 20. Jahrhundert eines der spannungsreichsten und schwierigsten Zeiten in der deutschen Geschichte. Hier, in diesem Museum ist das sehr gut gelungen, in mehreren getrennten Abteilungen verständlich darzustellen.

Nach Beendigung der über 1 Stunde dauernden Führung fuhren wir weiter über Billmuthausen, einem Dorf, welches im Jahre 1978 zerstört und die Einwohner vertrieben wurden, dann vorbei an der geschichtsträchtigen Veste Heldburg, die auf einer bewaldeten Bergkuppe gelegen, aus der Südthüringer Landschaft herausragt. Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen hatte diese Burg nach dem Vorbild des bayerischen Schlosses Linderhof im 19. Jahrhundert umgebaut. - Die Erbauung der Burganlage geht wohl auf das 12. Jahrhundert zurück.

Um die Mittagszeit wartete der Gasthof "Roter Ochse" in Seßlach mit vorzüglichen fränkischen Speisen auf uns. Nach einem Spaziergang im verträumten, noch sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Ortskern, empfingen uns Dagmar und Klaus Röder in ihrem wunderschönen Garten in Grundfeld, am Fuße des Klosterberges Vierzehnheiligen, zu Kaffee und Kuchen und diversen anderen Getränken.

Wohlbehalten und um einige Erlebnisse reicher, trafen wir am Abend in unserem Hotel Fink in Lützelbuch ein, wo wir es bis in die Nacht hinein gemütlich ausklingen ließen.

Ob es nochmals ein Treffen in dieser Form geben wird, ist mit einigen großen Fragezeichen versehen. Es ist wohl davon auszugehen, dass einer von uns das Licht ausmachen wird.

So war es von Anfang an geplant.

Ich persönlich bedanke mich bei allen Kameraden für ihre treue Kameradschaft, die, so mein tiefstes Empfinden, zu einer echten Freundschaft wurde. Ganz besonders bedanke ich mich bei Willi Richards, der uns von Anbeginn unseres Kennenlernens stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Dank auch an Manne Krug und Wilfried Ruiner für ihr großes Engagement bei der Vorbereitung und Durchführung aller Treffen.

Servus und macht's guad. --- Denn ich werde künftig an anderer Stelle dringender gebraucht.
Fonse
 
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