Hu.-Treffen 7.-9. Juni 2002 in Coburg

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Grenzjäger noch immer in Fahrt

13. Hundertschaft traf sich nach 43 Jahren auf dem Kasernengelände in der Vestestadt wieder


Ein Hauch von Nostalgie wehte am vergangenen Freitag durch die jetzt leer stehende Kaserne des Bundesgrenzschutzes (BGS). Die ehemalige 13. Hunderschaft der Bundespolizei feierte Wiedersehen an ihrer alten Coburger Wirkungsstätte.

1959 sprachen die Vorläufer des BGS, die Grenzjäger, ihren Eid auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. 43 Jahre später trafen sich die ehemaligen Grenzschützer in den Räumen der BGS-Kameradschaft auf dem Kasernengelände wieder.

"Es war kein leichtes Unterfangen, alle Kameraden wieder ausfindig zu machen", erzählte Mitorganisator Manfred Krug. Er wohnt heute in Ebersberg bei München. Nach seinen drei Jahren Dienst in Coburg zieht es ihn auch heute ab und zu in die Vestestadt. "Es ist immer eine Reise wert", bekannte der Pensionär. Er bedankte sich bei Norbert Kraus von der BGS-Kameradschaft Coburg und bei allen Mitwirkenden vor Ort für die Hilfe. "Ohne Euch hätten wir es nicht geschafft", lobte er ihre Arbeit.

Der Oberbayer begrüßte unter lautstarkem Beifall zahlreiche Personen, die für die Ausbildung der damaligen Polizisten der 13. Hundertschaft zuständig waren. "Ich bin auch ein Kind des BGS", sagte der Oberbürgermeister Norbert Kastner. Sein Vater sei damals als Beamter des Grenzschutzes nach Coburg versetzt worden. Sein Dritter Bürgermeister Norbert Tessmer und Landrat Karl Zeitler als ehemalige BGS-Angehörige zeigten die hohe Bedeutung des früheren Standortes für Coburg und sein Umland. "Wir haben deshalb bis zum Schluss für den Erhalt der Kaserne gekämpft", berichtete des Stadtoberhaupt. Nun gehe es aber darum, nicht nur zu jammern, sondern Nutzungskonzepte für die Liegenschaften zu entwickeln.

"Ich hatte ein angenehmes Gefühl, als ich zur Tür reinkam", offenbarte Landrat Karl Zeitler. In diesem Haus, genau einen Stock über dem Kameradschaftsraum, habe er seinen Dienst absolviert. Der Landrat rief die früheren "Kontakthöfe" im "Hofbräu" und in Unterlauter in Erinnerung. Viele BGSler hätten dort ihre Liebe des Lebens kennen gelernt. Er sprach den zahlreichen früheren Beamten seinen Dank für ihr Kommen aus. "Mit Heinz Haller hat auch der richtige Mann bei der Organisation geholfen", meinte Zeitler. Nach seiner Zeit beim BGS ist Haller heute im Landratsamt Coburg für das Gaststättenrecht zuständig.

"Coburger Tageblatt" vom 10. Juni 2002



Spieß kannte seine Pappenheimer

Alter Standort erwachte am Wochenende aus dem Dornröschenschlaf

Die ehemaligen Angehörigen der 13. Hundertschaft des Bundesgrenzschutzes trafen sich am Wochenende am Standort Coburg.

Über 100 Kameraden aus dem gesamten Bundesgebiet und sogar aus Österreich kamen in die Vestestadt, um alte Erinnerungen aufzufrischen. Heinz Haller, Manfred Krug, Fritz Kolb, Helmut Rainer sowie Norbert Kraus von der BGS-Kameradschaft hatten die Organisation übernommen und gestalteten das drei Tage dauernde Treffen mit einem vielseitigen Programm. Die Grenzjäger mit Einstellungstermin 1. Juni 1959 trafen sich bereits am Freitagabend in der Hindenburgkaserne. Bei einer Coburger Bratwurst vom Rost und den Klängen des Spielmannszuges kamen sich die BGS-Beamten näher und riefen Erinnerungen an ihre Ausbildungszeit wach.

Landrat Karl Zeitler und Oberbürgermeister Norbert Kastner gesellten sich zur Truppe und ließen es sich nicht nehmen, beim großen Erinnerungsfoto am Landestheater dabei zu sein. Sogar einige von der damaligen Führung der 13. Hundertschaft gaben sich ein Stelldichein. Zugführer Alfons Grau und "Spieß" Günther Kandzia erkannten auf Anhieb ihre "Pappenheimer" von damals und erinnerten sich an so manchen Streich. "Primitiv und einfach sei damals alles gewesen, aber wir haben aus allem etwas gemacht", sagte Kandzia, der damals der jüngste Innendienstleiter war.

Die 13. Hundertschaft war 1959 im Kalenderweg untergebracht. Das Essen wurde in Kübeln geliefert und zum Duschen mussten alle in die BGS-Kaserne marschieren. Wenn die Hundertschaft durch die Tannenbergstraße in Formation marschiert ist und dabei laut gesungen hat, dann sind die Fenster aufgegangen und die Leute haben geschaut, erzählte Alfons Grau. Der Bundesgrenzschutz habe damals kein gutes Ansehen gehabt. So manche Schlägerei beim Tanz im Rosengarten sei daran nicht unschuldig gewesen. An Gehalt gab es vor 43 Jahren 193 Mark und ein Bier kostete in der Unterkunft 45 Pfennige.

Eine Fahrt entlang der ehemaligen Grenze zur DDR, Stadtführung und die Feldmesse in der Standortkapelle gehörten zum umfangreichen und kurzweiligen Rahmenprogramm. Polizeioberrat Willi Richarz - ehemaliger Hundertschaftführer - sprach beim Kameradschaftabend am Samstag das Grußwort.

Mit dem Befehl "Holt nieder! Flagge!", einem Trompetensolo und dem Zapfenstreich endete am Sonntag das Treffen der ehemaligen 13. Hundertschaft des BGS in Coburg.

"Neue Presse" Coburg vom 11. Juni 2002



Begrüßungsabend in der Hindenburgkaserne am Freitag, den 7. Juni 2002
Am Rednerpult (v.l.): Haller Heinz und Krug Manfred. Foto: Petrich Hermann.
Zum ersten Treffen nach 43 Jahren kamen 81 Kameraden. Alles was man zu so einem Erfolg braucht: Ein Zusammengehörigkeitsgefühl.


Beim Marschieren in der Hindenburgkaserne am Freitag, den 7. Juni 2002
Wir haben immer noch Lust am "Buam vom Loisachtal". Foto: Buchta Erich.
Die traurige Seite: Die Kameraden Lugert Eduard (das bärtige Gesicht halb verdeckt bei der Kamera) und Spring Robert (rechts mit Bart) sind leider nicht mehr unter uns.


Die ehemalige 13. Hundertschaft wird von den alten Kameraden (Führung und Krummstiefel gemeinsam) immer noch in Ehren 'hoch gehalten'!
Das Foto entstand zum Auftakt des BGS-Treffens am Freitag, den 7. Juni 2002 auf dem ehemaligen Standortgelände in Coburg.

Namen (v.l.): Günter Kandzia (Spieß), Manfred Krug (2. Zug, 5. Gruppe), Alfons Grau (Zugführer 1. Zug), Dieter Riegler (3. Zug), Karl-Heinz Heidenreich (Gruppenführer 2. Gruppe im 1. Zug), Franz Rienesl (Waffen- und Gerätewart), Karl-Heinz Holzner (Gruppenführer 7. Gruppe im 3. Zug), Günter Schlecht (2. Zug, 5. Gruppe), Philipp Schmidt (Gruppenführer 9. Gruppe im 3. Zug), Manfred Schäffner (Gruppenführer 8. Gruppe im 3. Zug), Heinz Haller (2. Zug, 4. Gruppe), Horst Klein (Zugführer 3. Zug).


Aufgestellt, hieß es für die alten BGS-Kameraden vor dem Landestheater Coburg am Samstag, den 8. Juni 2002
 
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